Die Pandemie hat viele Dinge sichtbar gemacht und auch beschleunigt und auch die Freimaurerei ist davon nicht verschont geblieben. 

Wir haben seit März 2020 eine beispielslose Zeit erlebt. Über ein Jahr waren die Logen geschlossen. Etwas, das wir uns wohl nie hätten vorstellen können. Viele hatten Angst, dass diese Situation negative Auswirkungen haben könnte. Leider nicht ganz zu Unrecht, denn alle Großlogen haben Austritte zu verzeichnen. Die Woche ohne Loge war auf einmal erlebbar, ganz ohne schlechtes Gewissen und auch wenn die meisten Brüder und Schwestern das Logenleben schmerzlich vermisst haben, so hat der eine oder andere ggf. doch die zusätzliche Zeit mit der Familie schätzen gelernt. Insbesondere für junge Brüder und Schwestern, die auf die Beförderung oder Erhebung warten, war diese Zeit ein großer Einschnitt, denn nicht nur, dass es nicht weiter ging, mit der freimaurerischen Vita, es gab auch keine Gelegenheit, Teil der Loge zu werden und die Brüder und Schwestern kennenzulernen. 

Irgendwas musste geschehen, denn viele Freimaurer hatten natürlich weiterhin das Bedürfnis nach Input, Anregung und Austausch. So wie im Arbeitsleben auch, hielten ZOOM und vergleichbare Plattformen nach und nach Einzug in die Logen. Aber genauso wie im Arbeitsleben stellten diese neuen Möglichkeiten auch eine große Herausforderung dar. Denn nicht nur das Medium musste erlernt werden, auch bedurfte es an interessantem Content. Nicht alle Logen waren in er Lage ein qualitativ hochwertiges Angebot für ihre Mitglieder zu entwickeln. 

Es wurde viel darüber diskutiert, ob die virtuellen Treffen ein Ersatz sein könnten. Die meisten kamen wohl zum Schluss, dass sie das genau nicht sein können, denn die Freimaurerei lebt von der Begegnung. Und vor allem das Ritual ist schlicht nicht möglich in der virtuellen Welt. Und damit haben sie sicher Recht, denn wenn wir alles nicht wollen und wirklich auch nicht probieren sollten, ist das ein virtuelles Ritual. Aus meiner Sicht würden wir damit alles aufgeben, was die Freimaurerei so einzigartig macht. Es ist eben kein Konzert, dass man streamen kann und kein Theaterstück, dass man filmen kann. Es ist ein interaktives Spektakel, dass von der Emotion und der Energie des Augenblicks lebt und nur gemeinschaftlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit in seiner vollen Kraft erlebt werden kann. 

Aber die Freimaurerei ist mehr als das Ritual. Es geht auch um Austausch und dafür gibt es mehr digitale Möglichkeiten. 

Erste Schritte in der digitalen Welt

In den letzten Jahren sind eine Reihe von Kanälen, Plattformen und Kommunikationswegen entstanden, die auch von Freimaurern genutzt werden. Neben dem Freimaurer Wiki war der Blog Freimaurer Online von Philip Militz wohl der bedeutendste zur damaligen Zeit. Auf Basis seiner hervorragenden und erfolgreichen Bücher (z.B. Freimaurer in 60 Minuten) gab es aktuelle Infos und Artikel rund um die Freimaurerei.

Sehr früh, schon 2010 gab es mit der Facebook Gruppe „Freimaurer“ auch schon eine Präsenz, die sich auch an Suchende richtete. Hier waren Konflikte dann schon nochmal eine Spur gefährlicher denn wir waren nicht mehr unter uns. Und auch hier gab es alberne Streitereien und ein Verhalten, dass der Freimaurerei alles andere als würdig war. Nur hier haben wir uns auch noch vor der Öffentlichkeit gezeigt. Aber auch hier ist das in größten Teilen in den Griff bekommen worden. 

Mit der Facebook Gruppe SUB ROSA ist dann bereits 2012 ein Medium entstanden, dass die virtuelle Kommunikation zwischen Brüdern in Deutschland maßgeblich gestärkt aber auch gefährdet hat. In diesem Medium, dass mittlerweile 1.500 Mitglieder hat, gab es immer wieder Konflikte und Pöbeleien. Streitereien wurden ausgelebt und vor allem gab es heftige Dispute über Themen wie Religion und Politik. Dank der hochprofessionellen Moderatoren ist das mittlerweile im Griff, denn wie so oft, waren es meist einige wenige, die die Stimmung vergiftet haben. Die sozialen Medien haben Brücken gebaut aber sie haben auch zugleich Gräben aufgerissen und man muss wohl feststellen, dass die Plattformen nicht die besten Anteile unserer Persönlichkeit ans Licht ziehen. 

Auch wir als Freimaurer, die wir Werte wie Toleranz und Respekt schätzen und uns zu brüderlichem Umgang verpflichtet haben, verlieren in den sozialen Medien oft die Contenance und benehmen uns in einer Form, die in der Loge niemals möglich wäre. Es gab sogar Fälle, in denen einzelnen Passagen aus dieser geschlossenen Gruppe veröffentlicht, Screenshots erstellt und nach außen geleakt wurden. Ein ungeheuerlicher Vorgang, der letztendlich bei den Delinquenten jede freimaurerische Ehre hat vermissen lassen und zeigt, dass die virtuelle Welt durchaus kritisch zu betrachten ist und Risiken birgt. 

Für alle Brüder und Schwestern, die sich aktiv in den Foren bewegt haben und natürlich auch für die Moderatoren, auf alle Fälle ein echter Lernprozess. Mittlerweile verfügen wir über ein Jahrzehnt Erfahrungen mit diesen Medien aber wir können noch nicht von uns behaupten, dass wir sie beherrschen.

Ich habe großen Respekt vor allen Brüdern und Schwestern, die sich in die Rolle der Moderatoren begeben haben. Jeder, der Kritik an der einen oder anderen Entscheidung hegt, empfehle ich einmal ein paar Wochen diese Rolle zu übernehmen. Es ist alles andere als ein Spaß. Den Brüdern und Schwestern gebührt daher großer Dank.

Corona und die Folgen

In der Pandemie gab es auf einmal ganz neue Angebote, um die Bedarfe der Brüder und Schwestern zu befriedigen. Gästeabende konnten nicht umgesetzt werden, so dass auch Lösungen für die an den Logen Interessierten gefunden werden mussten. Die Follower Zahlen stiegen nach oben und neben Kritik an immer neuen Formaten gab es auch zunehmend Zuspruch zu den Angeboten, die ein weinig Freimaurerei in die heimischen Wohnzimmer brachten. 

Die Wolfstieg Gesellschaft, hat zu Beginn ihrer Aktivität von allen Seiten viel Kritik geerntet. Vor allem die hohe Präsenz auf allen Kanälen den Bogen am Anfang ggf. etwas überspannt. Mit mittlerweile 200 Mitgliedern und 200 Veranstaltungen in einem Jahr kann sie aber eine Bilanz vorweisen, die ihr wohl zu Anfang keiner zugetraut hätte. Natürlich waren nicht alle Veranstaltungen ohne Fehl und Tadel und auch die Qualität hat geschwankt. Aber der Zuspruch spricht auch eine deutliche Sprache. Hier gab es einen Bedarf und die Wolfstieg Gesellschaft hat diesen Bedarf mehr als befriedigt. Es gab viele sehr hochwertige Vorträge, man erinnere sich nur an das Interview mit John Dickie zu seinem neuen Buch. Ein Stück weit hat die Wolfstieg Gesellschaft das freimaurerische Leben in Deutschland geprägt und war ggf. sogar ein zentrales Element. Klar haben die vielen Veranstaltungsankündigungen den einen oder anderen genervt aber wenn man nur mal kurz innehält und überlegt, ob nicht die Tatsache, dass Abend für Abend 50 oder 100 Freimaurer zusammenkommen in einer Zeit in der physische Treffen unmöglich waren nicht eine ganz großartige Sache ist. Und wenn man sich mal fragt, ob man selber so ein Angebot hätte schaffen können, dann kommt man vielleicht zu dem Schluss, dass mehr als Kritik ggf. eine Anerkennung angebracht wäre. 

Die virtuellen Möglichkeiten werden die Freimaurerei verändern und haben das vielleicht sogar schon getan. So wie sich der Boom der Videokonferenzen in der Arbeitswelt wieder beruhigen wird, so werden aber Viedokonferenzen aus unserem Leben kaum noch wegzudenken sein. Bei Treffen und Reisen wird man sich in Zukunft fragen, ob eine physische Präsenz zwingend notwendig ist. Alleine schon aus Kosten und Zeitgründen. Und da wo wir früher gedacht haben, es wäre gar nicht möglich, hat uns die Pandemie eines Besseren belehrt. Natürlich ist bei uns allen das Bedürfnis nach persönlichen Treffen aber was machen wir mit all den Brüdern und Schwestern, die in ganz Deutschland und darüber hinaus verstreut sind, die wir im letzten Jahr kennen und schätzen gelernt haben? Wahrscheinlich werden wir doch hier und da zur Videokonferenz greifen, um uns wieder sehen und sprechen zu können. Und auch werden neue Bedarfe bedient werden müssen. Was spricht dagegen, einen Großlogentag oder eine QC Tagung auch Live zu streamen?

Natürlich gibt es auch gute Gründe gegen einen Wildwuchs der Kanäle. Viele davon sind öffentlich und trotz aller Hinweise und Disclaimer werden sie natürlich immer von einem Teil der Rezipienten als offizielle Verlautbarungen der Freimaurer wahrgenommen. Davon ausgehen, dass jeder Leser, Hörer oder Nutzer hier differenziert wäre an der Realität vorbei. Ein gutes Beispiel dafür sind sicher die bereits vor vielen Jahren veröffentlichten Videos mit Gesprächen des Ordensbruders Wolfgang Stark mit Verschwörungstheoretikern oder anderen kontroversen Personen. Gleiches gilt für persönliche Auseinandersetzungen von Freimaurern, die in öffentlichen Foren geführt werden und da nun wirklich nichts Gutes zum Bild des Bundes beitragen.

Das Problem des Internets ist, dass jeder etwas dort anbieten und schreiben kann und das auch, wenn er nur wenig weiß oder auch Falsches schreibt. Eine Kontrolle gibt es nicht und das birgt bei allen Chancen und Möglichkeiten eben auch Gefahren. Sehr schnell wird die persönliche Einstellung und Perspektive auf die Freimaurerei als für die Mehrheit relevant verstanden und so kann im besten Fall ein tendenziöses, oder auch verzerrtes Bild der Freimaurerei in der Öffentlichkeit entstehen. Im schlechtesten Fall kann es zu echten Missverständnissen und Falschdarstelllungen führen. 

Das Problem ist nur, dass diese Erkenntnis wenig nützt, denn im Internet kann jeder tun, was er möchte. Besser als die Verweigerung der Kooperation oder die vernichtende Kritik wäre es wahrscheinlich, einfach das bessere Angebot zu machen. 

Die Rolle der Obödienzen

Nun vielleicht wird das ja auch geschehen. Festzustellen ist, dass fast alle erfolgreichen Formate nicht von den Großlogen oder Forschungslogen initiiert wurden, sondern durch einzelne Logen oder einzelne Brüder und Schwestern. 

Man hätte vielleicht erwartet, dass die Quatour Coronati, die Forschungsloge Frederick oder auch VGL, AFuAM, 3WK, ACGL und der FO entsprechende Formate entwickeln? Interessanterweise ist das nicht der Fall. Natürlich wurden diese Dinge diskutiert aber letztendlich doch zumeist Entscheidung gegen den Auftritt im Internet getroffen. Immerhin gab es bereits digitale Stuhlmeister Tagungen und auch eine sehr gute digitale QC Veranstaltung. Diese Aktivitäten zeigen, dass sich hier etwas bewegt.

In den letzten Monaten konnten Anbieter neuer Formate für die Freimaurerei davon berichten, dass die Kooperationsbereitschaft der Großlogen und auch der Forschungslogen eher von Zurückhaltung geprägt war. Wie schön wäre es gewesen, wenn diese neuen Aspekte und Formate gemeinsam im Dialog hätten beleuchtet werden können.
Was hätte daraus entstehen können, wenn die Obödienzen die neuen Reichweiten genutzt hätten, um das Angebot mitzugestalten und so gemeinsam mit den hoch engagierten Protagonisten die virtuelle Freimaurerei mitzugestalten?

Vielleicht aber war es auch klug von den Großlogen in Ruhe über geordnete Formate nachzudenken – Die Antwort auf diese Fragen wird uns die Zeit geben.
Neue Dinge werden oft mit Argwohn betrachtet. Innovationen sowieso. Oft ja auch zu Recht, denn nicht jede gesellschaftliche Entwicklung ist zu begrüßen. Die Großlogen haben die Aufgabe, vorsichtig zu agieren und sorgfältig abzuwägen.

Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass die Institutionen sich hier in Zukunft mehr öffnen und die Angebote zum Dialog annehmen. Denn so können gemeinsam mit den Anbietern gute und zukunftsfähige Formate zum Wohle der Freimaurerei der Zukunft entstehen. 

Die Angebote im Internet als logische Folge der Modernisierungs- und Öffnungsdebatte

Letztendlich sind die ungesteuerten Präsenzen, die einige jetzt beklagen die vorhersehbaren Folgen der Öffnung und der vermeintlichen Modernisierung. In einem strengen Arkanum wären viele Dinge nicht möglich gewesen. Vor allem hätte es keine masonischen Debatten in der Öffentlichkeit gegeben, die immer große Gefahr laufen, missverstanden und von verschiedenen Gruppierungen fehlinterpretiert oder instrumentalisiert zu werden. 

Die Geister die mit der Öffnung gerufen wurden sind nun da und wahrscheinlich hatte nicht jeder Rufer die Weisheit, das vorherzusehen, obwohl es im Zuge der allgemeinen Erfahrung mit Kommunikation und Medien natürlich systemisch zwangsläufig war.  

Das Arkanum war dazu gedacht, die Inhalte der Freimaurerei nur denen zu offenbaren, die die charakterliche Reife mit sich brachten, die Erfahrung der Initiation teilten und somit das Grundverständnis für die freimaurerischen Inhalte verinnerlicht hatten. Die frei von Argwohn und Vorurteilen waren und ohne das Interesse der Freimaurerei zu schaden miteinander kommunizierten. Die anderen ließ man außen vor und das war vielleicht gut so. wie wollen wir in Zeiten wie diesen, in denen selbst viele Brüder und Schwestern nicht mehr über tiefes inhaltliches Wissen verfügen, verhindern, dass alles was wir der Öffentlichkeit preisgeben, von vielen rezipiert, ggf. missverstanden, fehlgedeutet und später gegen uns verwendet wird?

Letztendlich hatte die Idee des Arkanums mehr Sinn als es vielen von uns bewusst ist.

Wo geht es nun hin mit der virtuellen Freimaurerei?

Man mag es begrüßen oder beklagen aber so wie es aussieht, wird die digitale Freimaurerei in dieser oder anderer Form nicht mehr wegzudenken sein. Sie wird ihren Platz und ihre Funktion finden müssen und die analoge Freimaurerei wird damit umgehen müssen.

Wir sind bei Telegram, Whatsapp, Facebook, Youtube und in Blogs und Podcasts. Wir werden das nicht wieder zurückdrehen. Es ist meiner Meinung nach sogar davon auszugehen, dass das Angebot wachsen wird. Als Freimaurer und Freimaurerinnen werden wir daran arbeiten müssen, die Qualität hochzuhalten. Dafür bedarf es Anerkennung, Respekt und Dialog.
So wie immer in der Welt werden die guten Angebote sich nachhaltig durchsetzen.Vielmehr kommt es nun darauf an, für Qualität zu sorgen. Die hochwertigen Angebote sollten unterstützt werden und die weniger guten Angebote sollten wir konstruktiv kritisieren und überlegen wie wir sie besser machen können.

Natürlich steckt hinter jedem Angebot auch ein individuelles Sendungsbewusstsein. Ohne Eitelkeit geht keiner in die Öffentlichkeit. Wichtig ist aber, dass dieser Impuls nur Antrieb ist und das Angebot nicht dominiert und schon gar nicht definiert. Bei aller notwendigen Kritik an vielen Angeboten kommen wir nicht umhin, den Machern einen großen Fleiß und viel Engagement zu attestieren.

Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass bei aller Normalität, die nach der Pandemie Einzug in die Logen halten wird, die virtuellen Angebote Teil des freimaurerischen Instrumentariums sein werden. Einiges wird eingestellt, weil die Ersteller nicht mehr genug Zeit oder Lust haben, oder auch weil es von den Brüdern und Schwestern oder den Suchenden nicht angenommen wird.

Es geht also darum, die Qualität zu sichern. Wie das gehen kann, darüber müssen wir reden. Und zwar miteinander in der gegenseitigen Wertschätzung für das Engagement des Einzelnen. Nur so können wir das gute stärken und das weniger gute verbessern. In so einem Prozess wird sich die Spreu vom Weizen trennen und die guten Dinge werden hoffentlich überleben. 

Wie bereits beschrieben, liegt die größte Gefahr darin, dass schlecht gemachte Angebote oder abseitige Sichtweisen, ein schlechtes Licht auf die Freimaurerei werfen. Gleichzeitig müssen wir lernen, auch nach außen mit der Vielfalt der Freimaurerei umzugehen. Dort wo die eine Großloge ein eher profaneres, rein humanistisch ausgerichtetes Gesamtbild mit Konzentration auf Geselligkeit, Philosophie und Charity anstrebt, da ist eine andere Großloge ggf. eher einem spirituellen Weg verpflichtet. Unter den Brüdern und Schwestern steigt die Heterogenität exponentiell.

Es geht also darum, Richtungsstreits zu vermeiden und „Einheit in der Vielfalt“ zu propagieren. Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um den Respekt der anderen Meinung gegenüber. Die Realität wird zeigen, dass unterschiedliche Bilder der Freimaurerei in der profanen Wellt gemalt werden und nicht alles unserer Vorstellung davon trifft. Das ist der Preis, den wir für die Modernisierung und Öffnung zahlen. 

Es wäre gut, wenn es auch offizielle Angebote der Großlogen und vor allem der VGL geben würde. Denn hier hätten wir die Garanten für fehlerlose Kommunikation. Aber funktionieren wird das nicht, wenn alle anderen Angebote als nicht offiziell gebrandmarkt werden, sondern nur, wenn die VGL es schafft, die Angebote zu bündeln, ggf. in einem Portal und zu einer neutralen und wertschätzenden Umgang damit kommt. 

Bis zu diesem Zeitpunkt ist das Freimaurer WIKI als Enzyklopädie der richtige Ort für so eine Zusammenfassung. Als Wegweiser für die Brüder und Schwester aber vor allem für die profane Welt und die, Gott sei Dank, immer noch große Zahl der Suchenden. 

Wie sieht es zur Zeit aus in der virtuellen Welt der Freimaurerei?

Im Folgenden beschreibe ich die aus meiner Sicht relevantesten Angebote im Juni 2021. 

Die Online Enzyklopädie Freimaurer WIKI
Basierend auf der Idee von WIKIPEDIA und den Inhalten des Freimaurer Lexikons Lennhoff und Posner ist hier eine Enzyklopädie entstanden, die für viele die erste Quelle der Information über die Freimaurerei ist. Das Freimaurer-Wiki , das von Jens Rusch initiiert und jahrelang von ihm und wenigen Mitstreitern betrieben wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, seriöse Informationen über die Freimaurerei zu vermitteln und ein Gegengewicht zu Fake News und Verschwörungstheorien zu schaffen. Die Millionen von Zugriffen und Backlinks führen dazu, dass das FM Wiki auch in den Google Suchen hoch rankt und daher auch für profane eine sichere Quelle mit seriösen Informationen ist.
Es wird von einem ehrenamtlichen Redaktionsteam gestaltet. Die Inhalte werden nach bestem Wissen und Gewissen auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft und spiegeln die vielen, individuellen Sichtweisen und Interpretationen in der Freimaurerei wider. Es steht für das Motto „Einheit in der Vielfalt.“Neben den lexikalischen Informationen findet man im FM Wiki auch Rezensionen und viele Traktate von Brüdern und Schwestern. Das Freimaurer-Wiki ist ein virtuelles Lexikon und ein sich ständig erweiterndes Magazin, das großlogenunabhängig und keiner freimaurerischen Institution verpflichtet ist, sondern vom Engagement seiner Mitglieder aus allen Lehrarten lebt. Getragen wird es von einem Verein, der obödienzübergreifend und divers besetzt ist, finanziert wird es aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen.
www.freimaurer-wiki.de

Der Blog „Freimaurer Online“
Der älteste Blog, initiiert von Philip Militz, der mit seinen Büchern zur Freimaurerei wohl Standardlektüre geschaffen hat. Neben den Führungen in Hamburg gab es hier immer wieder Artikel und Informationen auf hohem Niveau. In den letzten Jahren ist es hier ruhiger geworden, so dass im Jahre 2021 das Redaktionsteam neu aufgestellt wurde. Ziel des neuen Teams ist es, die hohe Reichweite des Blogs für Hinweise zu anderen Angeboten zu nutzen und weiterhin interessante Artikel zu veröffentlichen. Zu diesem Blog wurde mithttps://www.facebook.com/freimaurerblog  auch eine Facebook Seite ins Leben gerufen. 
www.freimaurer.online

Twitter Kanal „Freimaurer-Bremen“
Ein relativ ruhiger Kanal eines Bruders aus Bremen. Man findet noch ein paar Mehr Präsenzen, die aber alle mehr oder weniger inaktiv sind. Das Format mit den kurzen Texten, dass stark zu Pöbeleien und Polarisierung führt, scheint nicht so gut zu passen zu den Werten der Freimaurerei.
https://twitter.com/FreimaurerHB

Der Blog „Freimaurer Gedanken“ 
Dieser Blog von Rene Schon war einer der ersten in der freimaurerischen Welt. Der Autor vertritt eine ausgesprochen weltliche Sicht der Freimauerei und bezeichnet sich selber als Atheist. Inhaltlich gibt es persönliche Sichtweise zu allen möglichen Themen, wie Freimaurerei, Philosophie und Gesellschaft. www.freimaurergedanken.com

Der Blog „Hagen Unterwegs“
Dieser Blog wird ist anonym. Hagen ist in der Deckung und schreibt über freimaurerische Themen mit dem Schwerpunkt auf Religion, Esoterik, Mystik. Er lässt dabei in Gastbeiträgen aber auch ganz andere Sichtweisen zu Wort kommen und steht so zum Postulat von Einheit in der Vielfalt.
www.Hagenunterwegs.com

Der Blog „Freimaurer.news“
Ein persönlicher Blog von Kai Stührenberg mit Vorträgen und Artikeln, größtenteils aus einer eher spirituellen Perspektive.
www.freimaurer.news

Der Blog „Die Freimaurerei und ich“
Es gibt viele Fragen zur und über Freimaurerei. Dabei könnten die Antworten die man dazu im Internet findet, nicht unterschiedlicher sein. Speziell im deutschsprachigen Raum, geistern noch heute Behauptungen aus dem Taxil-Schwindel und der Hetzschrift von General Ludendorff herum. Dies war einer der Gründe, warum in diesem Fall ein Suchender  Mitte 2019 den Blog “Mein Weg als Suchender” gestartet hat. Entstanden ist ein Erfahrungsbericht, welcher ab und an etwas unkonventionell daherkommt, aber die Gedanken und Gefühle des Autors widerspiegelt.Aus dem Blog ist mit der Zeit ein Projekt geworden, welches Online dazu dient, Interessierte, Suchenden und Freimaurer in den direkten Dialog zu bringen. Man findet Links zur, der dazu ins Leben gerufenen Facebook Gruppe “Die Freimaurerei und ich” https://www.facebook.com/groups/493499071468643 um Fragen zu stellen. In dem Kontext gibt es auch noch eine DFuI-Masonic Gruppe nur für initiierte Brüder und Schwestern https://www.facebook.com/groups/2718326744962696 Gerade weil es ein Suchender war, der diese Angebote geschaffen hat, wird das Projekt schon mit kritischem Blick beäugt. Mittlerweile ist die Gruppe allerdings die größte Freimaurer-FB-Gruppe im deutschsprachigen Raum und es sind Freimaurer*innen aller Großlogen vertreten. Natürlich ist hier die Gefahr grundsätzlich vorhanden, dass blinde von der Farbe reden. In der Praxis, ist das Niveau hier aber aufgrund eines guten Moderationsteams hoch und der Umgangston sehr angenehm. 
https://diefreimaurereiundich.de

Facebook Gruppe „Sub Rosa“
Diese geschlossene Gruppe mit mittlerweile 1.343 Mitgliedern wurde bereits 2012 gegründet. Zur damaligen Zeit war das eine echte Revolution und im Grunde das einzige digitale Angebot. Hier werden Veranstaltungen angekündigt, Frage gestellt und Diskussionen um alle Themen der Freimaurerei geführt. Zugelassen werden nur reguläre Freimaurer, für die ganz wie in den Logen persönlich gebürgt werden muss. Nach Phasen, in denen der Umgangston sehr rau wahr, haben die Moderatoren hier für eine gute Netiquette gesorgt.
https://www.facebook.com/groups/421286411230363

Facebook Gruppe „Freimaurer“
Diese Gruppe ist mit ihren über 3.500 Mitgliedern öffentlich. Hier finden sich viele Freimaurer aber auch eine Vielzahl von Suchenden. Tendenziell sind die Debatten hier etwas weniger tief und wahren weitestgehend das Arkanum. Bestimmte Themen wiederholen sich, weil immer wieder neue Mitglieder ähnliche Frage stellen. Auch diese Gruppe wird gut moderiert, so dass Entgleisungen erkannt und gelöscht werden.
https://www.facebook.com/groups/141778629176543

Facebook Gruppe „Freimaurerei und Esoterik“ 
Eine sehr kleine geschlossene Gruppe nur für Meister mit knapp 100 Mitgliedern. Das Forum besteht bereits viele Jahre und schafft den Raum für Brüder und Schwestern, die richtig tief in die mystischen und esoterischen Themen einsteigen möchten. Die DIskussionen sind auf einem sehr hohen Niveau und damit definitiv special interest für eine kleine Gruppe. 
https://www.facebook.com/groups/freimaurerei.und.esoterik

Facebook Gruppe „Hellweg zu Bochum“ 
Diese, von einer einzelnen Loge des Freimaurer Ordens erstellte Gruppe ist für Freimaurer, „Suchende“ und Interessierte gedacht. Die Präsenz der Loge soll Sie über die Freimaurerei informieren, bestehende Fragen klären und Kontakte zu Menschen und Logen in der Region erleichtern. Mit fast 5.000 Mitglierden ist sie unwahrscheinlich erfolgreich.
Die Gruppe wahrt das Arkanum und sagt deutlich, dass das Forum keinen Gästeabend ersetzen, es aber als Vorbereitung auf diesen genutzt werden kann. Warum diese Gruppe so viele Mitglieder angesprochen hat, sit schwer zu erklären. Offensichtlich haben sie in Ansprache und Themen einen Nerv getroffen. Die Grundausrichtung der Loge scheint eher auf der mystischen spirituellen Seite zu liegen, für die es offensichtlich einen Bedarf gibt.
https://www.facebook.com/groups/641287879746587

Die Wolfstieg Gesellschaft 
Die heutige Wolfstieg-Gesellschaft ist ein eingetragener Verein zur Förderung freimaurerisch-wissenschaftlicher Forschung und steht Freimaurerinnen/Freimaurern und Nichtfreimaurern gleichermaßen offen. Sie ist unabhängig und gehört keiner Freimaurerloge oder freimaurerischen Vereinigung an und sie ist weder einer Großloge noch einer anderen freimaurerischen Organisation zugehörig. Unter den mittlerweile 200 Mitgliedern findet man Freimaurerinnen, Freimaurer sowie Freimaurerlogen und auch Interessierte.Das Ziel der Gesellschaft ist es, die unabhängige Freimaurerforschung mit Historikern, Akademikern, Hobbyhistorikern und Freimaurern zu fördern sowie dem Dialog zwischen Freimaurern und Nichtfreimaurern eine Plattform zu bieten. Zu diesem Zweck werden Kolloquien, Vorträge und in 2020 und 2021 vor allem Online-Treffen veranstaltet. Mit bereits 200 Veranstaltungen ist dies wohl das relevanteste Angebot in der Pandemie gewesen und hat maßgeblich zum freimaurerischen Dialog in dieser schweren Zeit, in der alle Logen geschlossen waren beigetragen. 

Podcast „Freimaurer im Gespräch“
Von Freimaurern aber nicht nur für Freimaurer.
In diesem Podcast geht es um Beziehungen, Kommunikation, Arbeit an sich selbst, Achtsamkeit und das Leben ansich, aus der Perspektive zweier Freimaurer. Darüber hinaus widmen sich die Autoren auch spezifischen freimaurerischen Themen. Seit April 2019 nehmen sich die beiden alle paar Wochen ein Thema vor und laden dazu auch immer mal wieder Gäste ein. 
www.freimaurerimgespraech.com

Podcast „Freimaurer Spaziergang“
Der Bruder Frank Schmalbach hat es sich zur Aufgabe gemacht, Zeichnungen, Traktate oder Vorträge mit seiner unvergleichlichen Stimme zuz vertonen. Der Podcast ist qualitativ hochwertig produziert und lebt von der guten Auswahl der Themen und Autoren. Man merkt, dass der Bruder professionelle Sprech-Erfahrung hat. Es ist eine Freude den Vorträgen aus unterschiedlichen freimaurerischen Perspektiven zu lauschen. 
https://www.facebook.com/FMspaziergang

Website und Vorträge „Freemasons for Future“
Diese Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht für eine nachhaltige Gesellschaft zu streiten und wagt sich daher auf das riskante Terrain des politischen Diskurses. Neben Texten auf der Homepage werden Online Diskussionsveranstaltungen auf hohem Niveau angeboten. Laut der Website geht es den Protagonisten um eine naturbewahrende Lebens- und Arbeitsweise, die dem allgemeinem Wohlbefinden dient. Es geht um Nachhaltigkeit, ein stimmiges Veränderungsmanagement persönlicher, betrieblicher und gesellschaftlicher Denk- und Verhaltensweisen. Es wird davon ausgegangen, dass die freimaurerische Philosophie zu einer gedeihlichen Entwicklung im Sinne dieser Ziele beitragen kann. Ein ehrenwerter aber auch anspruchsvoller Ansatz, denn bisher hat sich die Freimaurerei öffentlich nicht zu politischen Fragen geäußert. Der Grund dafür liegt auf der Hand, denn so divers der Bund sich zusammensetzt und das ganze politische Spektrum in sich vereint, wird es kaum friktionsfrei möglich sein, zu einer einheitlichen Position zu kommen. Als individuelle Position einer speziellen Gruppe von Freimaurern wahrgenommen zu werden und nicht für die Freimaurerei ansich in Verantwortung genommen zu werden, bleibt eine große Herausforderung für diese Gruppe. https://www.fm4f.de

Winkelmaß – Das unabhängige Freimaurer-Magazin
Winkelmaß ist ein unabhängiges Magazin für Freimaurer und Menschen, die sich für die Ideen der Freimaurerei interessieren. Es gibt eine Homepage http://www.winkelmass-das-magazin.de, eine Facebook Gruppe https://www.facebook.com/groups/142924862392584 und einen persönlichen Youtube Kanal https://www.youtube.com/channel/UCi9FwGW02NO-N7Xl2nAFjww . 
Der engagierte Moderator veröffentlich hier teilweise kontroverse und stark polarisierende Videos unterschiedlicher Qualität, trägt aber zum Beispiel mit seiner Videoserie „Freimaurer, was sind das für Menschen“ durch Interviews mit Brüdern und Schwestern dazu bei, die Freimaurerei ein Stück anfassbarer für Interessierte zu machen. 

Clubhouse Gespräche 
Auch dieses neue Medium wird bereits genutzt, um Suchende und Interessierte anzusprechen. Moderiert von einer Gruppe aktiver Freimaurer und Freimaurerinnen gibt es hier Mittwochs eine Fragestunde für Suchende und Interessierte. Am Sonntag wird dann über spezielle freimaurerische Themen diskutiert. Eine sehr angenehme Gruppe, die bei jedem Event zwischen 20 und 50 Zuhörer und Diskutanten aufweist. Unter anderem dabei die freimaurerischen Autoren Werner Heussinger und Heike Görner. https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_H._Heussinger

Diese Aufstellung kann natürlich nur eine Momentaufnahme sein. Es gibt noch weitere Facebook Gruppen, einiges nur für Lehrlinge, Gesellen, Meister, Hochgrade und auch für vertiefende Diskussionen. Darüber hinaus finden wir noch weitere Webseiten und Blogs im Netz.

Und natürlich finden wir auch die Internetpräsenzen der Großlogen und der VGL, die natürlich immer eine gute Startadresse für interessierte sind. Hier bekommt man offizielle Infos, die konsensfähig und seriös sind. 

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